Abhängigkeiten und operative Auswirkungen Prozesse

Die Kollaborationspunkte  

Kollaborationspunkte
innerhalb der Gruppe der Anwender zwischen Anwendern und weiteren Projektmitarbeitern innerhalb der Gruppe der weiteren Projektmitarbeiter

Um nähere Aussagen hinsichtlich zu der zu erwartenden Ähnlichkeit der Situation der Kollaborationspartner machen zu können, muss die Beschreibung, die durch den Umgebungsparameter Partnerherkunft ermöglicht wird, verfeinert werden.

In dem Arbeitspapier [BeRa06] wurde untersucht, zwischen welchen Gruppen von Akteuren im Softwareentwicklungsprozess im Hinblick auf komponentenbasierte Softwareentwicklung Kollaboration stattfindet. Es wurden die drei Gruppen ‚Anwender', ‚Systemintegrator' und ‚Komponentenhersteller' identifiziert. Die Trennung in ‚Systemintegrator' und ‚Komponentenhersteller' wurde in [BeRa06] vorgenommen, um die überbetriebliche Kooperationsbeziehung zwischen diesen beiden Kollaborationspartnern zu betonen, was im vorliegenden Beschreibungsrahmen bereits im Umgebungsparameter Partnerherkunft beschrieben wird. Darüber hinaus wurde in dem Arbeitspapier durch diese Trennung festgehalten, dass in dem zugrunde liegenden Kooperationsmodell keine Kooperation zwischen ‚Anwendern' und ‚Komponentenherstellern' erfolgt. Diese Einschränkung ist nicht erforderlich, da der Beschreibungsrahmen zur Beschreibung konkret vorliegender Situationen zwischen Individuen dient. Die Trennung in ‚Anwender' und ‚Softwareentwickler' in [BeRa06] beinhaltet die Aussage, dass der ‚Anwender' mit den technischen und formalen Aspekte des Softwareentwicklungsprozesses wenig vertraut ist. Der Begriff des ‚Softwareentwicklers' ist als Ausprägung für die ‚Kollaborationspunkte' zu einschränkend, da er weitere Rollen des Projektes wie die Analysten oder das Projektmanagement nicht mit einschließt. Daher werden diese Projektmitarbeiter begrifflich zusammengefasst, so dass sich als Gruppen, aus denen die Kollaborationspartner stammen können, der ‚Anwender' und ‚weitere Projektmitarbeiter', zu denen die Anwender explizit nicht gehören, ergeben.

[Kotu02; S.95] beschreibt die Situation zwischen Kollaborationspartnern, die aus unterschiedlichen Gruppen kommen, folgendermaßen: "Durch unterschiedliche Ausbildung oder Hintergrundwissen bestehen oft Lücken zwischen Anwendern und Entwicklern, d.h. die beiden Gruppen verstehen sich nicht, da sie auf unterschiedlichen Ebenen kommunizieren". Die Kollaboration unter Softwareentwicklern ist dadurch geprägt, dass sie eine ‚gemeinsame Sprache' sprechen, eine gemeinsame Wissensbasis vorliegt und sie in ähnlichen Organisationsstrukturen arbeiten. Softwareentwicklung findet meist in einer modularen Organisationsform statt, welche in der Regel flach und offen gestaltet ist und über ein kommunikationsfreundliches Umfeld verfügt [PiRW03; S.234]. In diesem Fall müssen die abhängigen Umgebungsparameter, die sich mit der Herausarbeitung der Unterschiede der individuellen Kontexte beschäftigen, weniger intensiv betrachtet werden. Die Gruppe der Anwender setzt sich zusammen aus dem Auftraggeber, Administratoren und der größten Gruppe, die seitens des Anwenders bei der Softwareentwicklung zu berücksichtigen sind, den Benutzern. Die Anwender können nicht als homogene Gruppe betrachtet werden. Über das organisatorische Umfeld der Anwender kann keine generelle Aussage getroffen werden, es muss jeweils im Einzelfall analysiert werden. Da Benutzer häufig aus Fachabteilungen kommen, können zwischen dem Umfeld der Anwender und dem Umfeld der Softwareentwickler erhebliche Unterschiede existieren. Anhand des Umgebungsparameters ‚Kollaborationspunkte' können eine grobe Einordnung der Kollaborationspartner erfolgen und mögliche Konfliktpunkte erkannt werden. In der Tabelle auf dieser Seite wird der Umgebungsparameter ‚Kollaborationspunkte' mit seinen möglichen Ausprägungen beschrieben.

Abhängigkeiten und operative Auswirkungen

Aufgrund der unter Umständen zu erwartenden Differenzen hinsichtlich der Qualifikationen bestehen Abhängigkeiten zum individuellen Kontext. Da die Kollaborationspartner unter Umständen aus unterschiedlichen organisatorischen Kontexten stammen oder zu unterschiedlichen Arbeitsgruppen gehören, muss sowohl der organisatorische Kontext als auch der Kontext der Gruppe im Sinne eines Risikomanagements der Kollaboration detailliert analysiert werden.

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Relevanz für die Prozesse der Anwenderschnittstelle

Der Umgebungsparameter 'Kollaborationspunkte' hat eine besonders hohe Relevanz für für den Erfolg der Kollaboration in den Prozessen:

Anforderungen erheben
Anforderungen bewerten und verabschieden
Änderungsanträge verabschieden
Besprechung durchführen.


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