Abhängigkeiten und operative Auswirkungen Prozesse

Die Partnerherkunft  

Partnerherkunft
der Kooperationspartner
innerbetrieblich
innerhalb einer Organisationseinheit Organisationseinheiten übergreifend
überbetrieblich
der Kollaborationspartner
innerbetrieblich
innerhalb einer Organisationseinheit Organisationseinheiten übergreifend
überbetrieblich

Eine Kooperation wird unter anderem durch die geltenden Normen und Regeln, die für die Kooperation Gültigkeit haben, beschrieben. Die Normen werden durch das Umfeld, in dem die Kooperation stattfindet, vorgegeben. Regeln sind meist schriftliche Vereinbarungen, die entweder im Kooperationsvertrag oder bei organisationsinternen Kooperationen in Organisationsrichtlinien oder Projektstandards fixiert sind. Um die gültigen Normen und Regeln und insbesondere mögliche Unterschiede in der Interpretation durch die Kollaborationspartner erkennen zu können, ist es notwendig, Informationen über die Herkunft sowohl der Kooperationspartner als auch der Kollaborationspartner in einer konkreten Situation zu haben.

Diese Informationen werden anhand des Umgebungsparameters ‚Partnerherkunft' ermittelt, der eine erste grobe Einordnung der Kollaborationssituation ermöglicht. Aufgrund der Partnerherkunft können erste Übereinstimmungen oder Konfliktherde vermutet werden, die im Rahmen der Analyse der Kollaborationssituation näher untersucht werden müssen. [Bier98] stellt beispielsweise fest, dass Konflikte zwischen Abteilungen häufiger auftreten als Konflikte innerhalb einer Abteilung. Als Gründe hierfür nennt er 'einseitige Orientierung auf die eigene Organisationseinheit', ‚mangelnde Kenntnis der Probleme anderer Abteilungen', ‚mangelnde Einsicht in die Notwendigkeit der Kooperation mit anderen Abteilungen' und ‚Abhängigkeit von Weisungen anderer Abteilungen'. Der Umgebungsparameter ‚Partnerherkunft' gibt Auskunft darüber, ob die Kooperations- und Kollaborationspartner aus demselben Unternehmen kommen und falls ja, ob sie in diesem Unternehmen derselben Organisationseinheit zugeordnet sind. In der Tabelle auf dieser Seite wird der Umgebungsparameter ‚Partnerherkunft' mit seinen Dimensionen und Ausprägungen beschrieben.

Abhängigkeiten und operative Auswirkungen

Je weiter die Kollaborationspartner organisatorisch voneinander entfernt sind, desto eher sind Differenzen in der Unternehmens-, Gruppenkultur oder in den organisatorischen Strukturen zu erwarten. Bei einer Kollaboration innerhalb einer Organisationseinheit kann beispielsweise davon ausgegangen werden, dass die Organisationsstruktur und die Kultur der Zusammenarbeit der an der Kollaboration beteiligten Kollaborationspartner ähnlich ist. Eine innerbetriebliche, Organisationseinheiten übergreifende Kollaboration legt einen Abgleich von Organisationsstrukturen nahe, eine überbetriebliche Kollaboration erfordert zusätzlich noch eine Untersuchung der Kompatibilitäten der Organisationskulturen.

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Relevanz für die Prozesse der Anwenderschnittstelle

Der Umgebungsparameter 'Partnerherkunft' hat eine besonders hohe Relevanz für den Erfolg der Kollaboration in den Prozessen:

Anforderungen erheben
Anforderungen bewerten und verabschieden
Änderungsanträge verabschieden
Besprechung durchführen
Testspezifikation erstellen
Testspezifikation ausführen.


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