Abhängigkeiten und operative Auswirkungen Prozesse

Die Ziele der Kooperation  

Ziele der Kooperation
strategische Ziele vereinbart
JA NEIN
operative Ziele vereinbart
JA NEIN
Nebenziele vermutet
NEIN JA

Der strategische Fit, das heißt die Kompatibilität der strategischen Zielsetzungen der Kooperationspartner, ist die Grundlage bei der Wahl der Kooperationspartner [ZeSM05]. [Font96; S.155] ermittelt in seiner Arbeit Zieltransparenz und -orientierung als zentrale Erfolgsfaktoren von Kooperationen. Er betont, dass die Definition der Ziele sowohl strategische Zielsetzungen als auch operative Ziele, die aus den strategischen Zielen abgeleitet werden, umfassen. Ziele können dabei sowohl gleichgerichtet, als auch komplementär oder konkurrierend sein. Großes Konfliktpotenzial für die spätere Kooperation liegt im Nichterkennen von Zielantinomien, deren Aufdeckung daher bei der Zieldefinition erhöhte Aufmerksamkeit zukommen muss [Font96; S.160].

Ziele können kurzfristig, mittelfristig oder langfristig sein, wobei strategische Ziele mittel- bis langfristig sind und operative Ziele einen kurz- bis mittelfristigen Charakter haben. Projekte können sowohl der Erreichung strategischer als auch operativer Ziele dienen. Das Projektziel selbst kann strategischen Charakter haben oder ein operatives Ziel eines übergeordneten strategischen Ziels im Unternehmen oder Unternehmensverbund repräsentieren.
Für den Erfolg einer Kooperation ist nicht die Art und zeitliche Perspektive der zu erreichenden Ziele wichtig, sondern die Tatsache, ob gemeinsame Ziele, an deren Erfüllung im Rahmen der Kooperation gearbeitet wird, festgelegt wurden. Dies beinhaltet auch eine Abstimmung über Teilziele, die jeder Kooperationspartner für sich verfolgt und deren bessere Erreichung er durch seine Teilnahme an der Kooperation erhofft. Der Umgebungsparameter hat folglich drei Dimensionen, die eine Aussage darüber machen, ob strategische Ziele im Rahmen der Kooperationsvereinbarung festgelegt wurden, ob operative Ziele aus den strategischen Zielen abgeleitet wurden und ob Transparenz hinsichtlich eventueller Nebenziele der Kooperations- und Kollaborationspartner herrscht. Die oben stehende Tabelle stellt die Dimensionen des Umgebungsparameters ‚Ziele' und deren Ausprägungen vor.

Abhängigkeiten und operative Auswirkungen

Zieldefinitionen machen Entscheidungen, die im Rahmen des Projektes getroffen werden, transparent. Diese sind dann für alle Beteiligten nachvollziehbar, so dass sie von den Mitarbeitern gemeinsam getragen und in der täglichen Zusammenarbeit berücksichtigt werden. Die Bedeutung der Zieldefinition und -transparenz ist umso höher, je umfangreicher die Aufgaben sind, die im Rahmen der Kooperation auszuführen sind und an die Kollaborationspartner delegiert werden. Selbstkoordinierte Gruppen beispielsweise müssen bei ihrer Entscheidungsfindung die Ziele der Kooperation kennen und verstehen, da diese als Entscheidungskriterium in dem Entscheidungsprozess berücksichtigt werden müssen.

Informationen über Nebenziele oder zumindest über das Vorhandensein von Nebenzielen bei den Kooperations- und Kollaborationspartnern können in konkreten Situationen Verhalten erklären. Es ermöglicht den Kollaborationspartnern auch, sich im Vorfeld von Aktivitäten auf zu erwartendes Verhalten der anderen Kollaborationspartner einstellen zu können.

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Relevanz für die Prozesse der Anwenderschnittstelle

Der Umgebungsparameter 'Ziele' hat eine besonders hohe Relevanz für für den Erfolg der Kollaboration in den Prozessen:

Anforderungen erheben
Anforderungen bewerten und verabschieden
Änderungsanträge bewerten
Änderungsanträge verabschieden
Besprechung durchführen.


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