Abhängigkeiten und operative Auswirkungen | Prozesse |
Der Zeitaspekt der Kooperation
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Gruppen und Kooperationen haben eine Anlaufphase haben, bis sie zur eigentlichen Durchführung der an sie delegierten Aufgabe kommen. [Piet03; S.22, Kirc05; S.516] haben in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass Kooperationen, die auf eine zu kurze Dauer angelegt sind, oft nicht über die Anlaufphase hinwegkommen. Kommen Kooperationen allerdings häufiger in derselben Konstellation zustande, so sind diese Anlaufphasen stark verkürzt und eine Kooperation kann auch innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums Aufgaben sehr effektiv durchführen. Der Umgebungsparameter Zeitaspekt hat daher zwei Dimensionen, die nur gemeinsam Auskunft über Erwartungen zum Kooperationsverlauf geben können. |
Die beiden Extremfälle des ‚Zeitaspekts' sind zum einen eine Kooperationssituation, die in einer einmaligen und kurzen Zusammenarbeit besteht, und zum anderen eine Kooperationssituation, die über mehrere Projekte hinweg besteht und jeweils über einen langen Zeitraum andauert. Der Zeitaspekt hat demzufolge die beiden Dimensionen ‚Häufigkeit' und ‚Dauer', was sich mit der Einteilung nach [ZeSM05] deckt, die zusätzlich noch die Dimension Befristung festgelegt haben. Diese entfällt aufgrund der Durchführung von Softwareentwicklung in Projekten, die als Eigenschaft eine Befristung vorschreiben. Für die ‚Häufigkeit' werden drei Ausprägungen festgelegt. ‚Einmalig' entspricht dabei einer einmaligen Zusammenarbeit im Rahmen eines Projektes. Kollaborationssituationen treten ‚regelmäßig' auf, wenn aufgrund eines allgemeinen Kooperationsvertrags regelmäßig wiederkehrend im Rahmen unterschiedlicher Projekte Softwareentwicklungstätigkeiten kollaborativ durchgeführt werden. Die Ausprägung ‚dauerhaft' liegt vor, wenn Kooperationsverträge abgeschlossen werden, wie sie beispielsweise im Rahmen von Wartungsverträgen für Software entstehen können. Auftretende Probleme und neue Anforderungen werden laufend behoben beziehungsweise realisiert. Eine zeitliche Planung liegt zu Beginn der Kooperation nicht vor.
Die ‚Dauer' der Kooperation wird durch die Ausprägungen ‚kurz', ‚mittel' und ‚lang' beschrieben. Der Umgebungsparameter mit den Dimensionen ‚Häufigkeit' und ‚Dauer' wird in der oben stehenden Tabelle zusammengefasst.
Hinsichtlich des möglichen Verlaufs der Kooperation muss im Zusammenhang mit dem ‚Zeitaspekt' der Prozess der Gruppenentwicklung betrachtet werden. Wie oben bereits erläutert, ist dies insbesondere bei einer kurzen Dauer der Kooperation relevant.
Der zeitliche Aspekt einer Kooperation setzt Rahmenbedingungen, die beispielsweise hinsichtlich der auftretenden Kosten für ein auszuwählendes CSCW-Werkzeug zur Unterstützung der Kollaborationsprozesse berücksichtigt werden müssen. Bei einer kurzen Dauer des Einsatzes des CSCW-Werkzeugs fallen die einmaligen Anschaffungskosten bei der Entscheidung für ein CSCW-Werkzeug stark ins Gewicht, bei einer regelmäßigen und auf längere Dauer angelegten Kooperation kommt bei der Entscheidungsfindung den Betriebskosten eine höhere Bedeutung zu.
Der Umgebungsparameter 'Zeitaspekt der Kooperation' hat eine besonders hohe Relevanz für für den Erfolg der Kollaboration in den Prozessen:
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Besprechung durchführen.