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Die Bahn als nostalgisches Verkehrsmittel für alte Leute im idyllischen Zentralfrankreich.

J. Ferrandez: "Nouvelles du pays", S.21, Tournai, 1986



Die "Closh" haben einen Auftritt in der Bretagne, und alle Mitglieder der Band sind von
der Bahnfahrt genervt. Durch die vorgegebenen Abfahrzeiten gerät man am
Sandwichstand in Stress, und danach heißt es "50 km weiter und 2 Stunden später...".
In vielen Comics der letzten 30 Jahre ist es für die Helden gewissermaßen eine Strafe,
einmal auf die Bahn angewiesen zu sein.

Dodo / Ben Radis: Les Closh, "Les Closh au Flop 50", S.12/13, Paris, 1989


            Wenigstens Fantasio hat noch ein Erfolgserlebnis, indem er eine alte Werkslok repariert.
              Wir sehen ihn gerade, wie der den frisch gewarteten Motor der Lok wieder einhängt,
              was nicht nur wegen des Gewichts höchst unrealistisch ist.

            Tome / Janry: Spirou et Fantasio, "Aventures en Australie", S.12, Charleroi, 1985


Ein ähnlich unglaubliches Geschick beweisen diese Helden hier, indem sie diese seit
Jahrzehnten verrostete Dampflok innerhalb weniger Stunden wieder betriebsbereit machen.
Im Gegensatz zu Basteleien am Auto kommt dergleichen bei Lokomotiven im Comic so
gut wie nie vor - wie im richtigen Leben.

Hermann / Greg: Bernard Prince, "Général Satan", S.31, Brüssel, 1969 (1966)


            Der Zeichner Roger Leloup ist einer der wenigen Eisenbahnliebhaber in seiner Zunft. Bei seinen
              nach Fotografien angefertigten Zeichnungen stimmen alle Details, einschließlich der Farbgebung.
              Hier begegnet die Heldin der Schwebebahn in Wuppertal.

            R. Leloup: Yoko Tsuno, "Le feu de Wotan", S.15, Charleroi, 1984


            In dieser Geschichte hat ein reicher Japaner "seinen" Rheingold-Express in Betrieb. Derzeit steht
              der historische Zug auf Gleis 1 des zur Entstehungszeit des Comics gerade frisch renovierten Kölner
              Hauptbahnhofs. Kurz zuvor brachte die Firma Märklin den "Rheingold" als Modell auf den Markt.

            R. Leloup: Yoko Tsuno, "Rheingold", S.9, Charleroi, 1993


             Die Heldin sagt noch nie im Leben eine Dampflok gesehen zu haben.
               Hier steht sie vor der Baureihe 18 in einer ihrer letzten Versionen.

             R. Leloup: Yoko Tsuno, "Rheingold", S.9, Charleroi, 1993

In dieser Geschichte kommt der „geschlossene Handlungsraum“ des fahrenden Zuges richtig
zum Tragen. Der Zug befindet sich auf der Rheintalstrecke nahe der Loreley und die Heldin soll
gerade "beseitigt" werden. Es kreuzt ein anderer Zug in der damals gerade ganz neuen
Farbgebung der Deutsche Bahn AG.

R. Leloup: Yoko Tsuno, "Rheingold", S.31, Charleroi, 1993


In diesem Comic suchte der Held nachts seine entlaufene Katze auf dem Gelände des
Brüsseler Leopold Bahnhofs. Der in unmittelbarer Nähe zum Europa-Center gelegene
Leopold Bahnhof ist mittlerweile komplett unter einer Betondecke verschwunden und,
so wie hier dargestellt, mittlerweile Geschichte.

Frank Pé: Broussailles, "La Nuit du Chat", S.15/16, Brüssel, 1989

Dieselbe Stelle wie oben auf einem Gemälde von Delvaux aus dem Jahr 1922
"Vue de la gare du cartier Leopold". Obwohl Delvaux in seinen Bildern sehr auf
technische Details achtet, wird an diesem seltenen Beispiel der Unterschied
zwischen Gemälde und Zeichnung exemplarisch deutlich.