Die Burg des hohen Mittelalters ist der Wohnraum des höfischen Menschen. Im Gegensatz zum frühmittelalterlichen Menschen zieht er sich nicht nur zur Verteidigung in sie zurück, sondern hat seinen Lebensmittelpunkt in die Festung verlegt. Dies bedingt auch ihren hohen Stellenwert für die mittelalterliche Kultur, vor allem, was die Strukturen von Herrschaft und die Darstellung der Herrschaft angeht.
Neben der Wohn- und
Schutzfunktion für eine adlige Familie konnte sie auch als Zoll- oder Wegeburg, zur Repräsentation kaiserlicher Macht oder des Anspruchs auf ein Territorium und innerhalb einer Stadt zur Verdeutlichung der Vorrangstellung des Stadtherrn eingesetzt werden
Krahe, S. 15.