Anzahl und Dichte der Burgen
Bei der Übersicht über die Burgendichte [Karte] kann man deutlich ein Gefälle von SW nach NO erkennen. Dies hat mehrere Gründe:
- Flachlandburgen aus dem Norden Deutschlands sind weniger erhalten, da sie leichter zerstört oder ausgeschlachtet, aber auch leichter in Schlösser umgewandelt werden konnten.
- Gebiete mit geringer Burgendichte lassen sich aus alten Rechtsverhältnissen (z. B. freien Bauern oder starken Klöstern) oder aus den geographischen Gegebenheiten (Hochalpen) erklären.
- Eine hohe Burgendichte herrscht hingegen in fruchtbaren, wirtschaftlich prosperierenden Landschaften.
- Besonders hohe Burgendichten findet man in Gebieten mit schwacher Landesherrschaft, so z. B. im Kraichgau oder in Teilen der Schweiz.
- Die Realteilung im Südwesten führt zu starkem Burgenbau.
Die maximale Anzahl an Burgen (Schätzung Krahe: 13 000) scheint es in der Zeit um 1300 gegeben zu haben, da im 13. Jh. ein wahrer 'Boom' an Burgenbau stattgefunden hat. Vor allem die Herrschaftszeit Friedrichs II. zeichnet sich durch den Neubau zahlreicher Burgen aus, was wohl seinen Grund in den Wirren des Thronstreites und der anschließenden seltenen Anwesenheit des Kaisers in Deutschland hat.
(Krahe, S. 12-14)